Ersteinmal ein frohes neues Jahr 2016. Man wünscht sich unter dem Feuerwerk gegenseitig Gesundheit, Glück, Zufriedenheit, einen vollen Geldbeutel und mehr Freizeit. Was das Leben ebenfalls schöner machen kann, sind tolle Reisen. Für diesen Monat habe ich selbst zwar (noch) keinen Trip geplant, aber ich möchte die nächsten Tage ein paar Kollegen für euch interviewen.
Heute bin ich mit Florian Feimann im Gespräch, der seinen Urlaub gern in schwimmenden Hotels verbringt.
Elischeba: „Raus aus dem Alltag“ – mit diesen Worten beginnt euer Blog. Wieso gelingt das auf einem Schiff besonders gut?
Florian: Auf einem Kreuzfahrtschiff taucht man in eine eigene Welt ein. Die Schiffe sind mittlerweile die vielzitierten schwimmenden Städte – zum Teil mit eigenem Freizeitpark an Bord – geworden.
Als Passagier kann man durchaus eine Kreuzfahrt verbringen, ohne das Schiff verlassen zu müssen. Es gibt auf jedem Schiff auch Orte, an die man sich zurückziehen kann und fast alleine ist. Auf der Norwegian Escape ist das zum Beispiel der Außenbereich „Waterfront“ am Heck. Trotzdem gibt es die Möglichkeit, bei Landausflügen einen Blick auf verschiedene Städte und Länder zu werfen. Ich mag Seetage, an denen man einfach die Seele baumeln lassen kann.
Für mich ist die Kreuzfahrt einfach eine gelungene Kombination aus allem, was ich mir im Urlaub wünsche: Entspannung, Erlebnis, gutes Essen und nette Menschen, die man kennenlernt.
Elischeba: Du bist im Oktober letzten Jahres mit der Norwegian Escape unterwegs gewesen. Wie lange warst du an Bord und wo ging es hin?
Florian: Die Tour war gewissermaßen die Jungfernfahrt der Norwegian Escape. Die Route führte uns von Hamburg nach Southampton und dauerte nur zwei Nächte.
Es war aber die einzige Gelegenheit, die Norwegian Escape in Europa zu testen und reichte gerade so aus, um alle Ecken des Schiffes kennenzulernen. Mittlerweile ist die Escape in der Karibik unterwegs. Dahin passt sie mit ihren vielen Attraktionen auf dem Oberdeck auch viel besser hin als auf die herbstliche Nordsee.
Elischeba: Du warst auf einem der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Was hat dich besonders umgehauen?
Florian: Mir fällt es schwer, auf Schiffen dieser Größe ein Highlight herauszustellen. Auf der Norwegian Escape waren der Hochseilgarten und die Shows im „Escape Theater“ für mich am beeindruckendsten. Die Wasserrutschen habe ich nicht ausprobiert, aber die gehören zu den Besonderheiten der Norwegian Escape.
Den Hochseilgarten musste ich aber trotz Höhenangst ausprobieren. Drei Ebenen kann man gesichert durch eine Führungsschiene durchschreiten. Den Weg kann man selbst bestimmen. Am coolsten waren für mich die sogenannten Ziplines, mit denen man am Schornstein entlang oder auch über den Ozean fahren kann. Nur die Planken, die über das Schiff herausragen, habe ich nicht ausprobiert, weil sie mir zu hoch waren.
Elischeba: Wow – da bekomme ich bereits bei deinen Erzählungen eine Gänsehaut – ich habe auch Höhenangst. Welches Freizeitangebot wurde euch noch geboten?
Florian: Das Unterhaltungsprogramm an Bord ist fast grenzenlos. Zum einen gehören dazu natürlich die Einrichtungen, die ich gerade schon genannt habe.
Norwegian Cruise Line hat die größten Wasserparks auf den neuen Schiffen der Breakaway-Klasse. Zudem gibt es einen Minigolf-Platz, ein Basketballfeld, einen Raum mit Videospiel-Automaten für Kinder und Jugendliche (und natürlich Erwachsene), eine Bowlingbahn, einen großen Spa-Bereich, Casino und noch so viele Dinge, die man am besten selbst ausprobiert.
Dazu kommt noch das Angebot aus dem Tagesprogramm, das jeden Morgen auf die Kabine gebracht wird. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Während der kurzen Reise war es fast ein wenig stressig, alle Möglichkeiten der Norwegian Escape auszuprobieren.
Elischeba: Cool. Und wie war die Küche?
Florian: Absolut klasse! Die Küche ist natürlich vor allem auf amerikanische Passagiere ausgelegt, aber mir hat sie auch gut gefallen.
In den drei großen Hauptrestaurants „Savoy“, „Taste“ und „The Manhattan Room“ gibt es jeweils Menüs mit vier Gängen. Auf der Reise habe ich hier abends gegessen.
Die Servicemitarbeiter sind freundlich und schnell. Das Essen kommt in der Regel sehr schnell, aber während der Hauptessenszeiten muss man hin und wieder warten. Für größere Gruppen empfiehlt es sich deshalb auch, Tische zu reservieren. Hier gibt es natürlich Klassiker wie Steaks (auf US-Schiffen für gewöhnlich immer recht gut) oder Pasta, die Menüs wechseln aber täglich. Besonders gut bei Norwegian Cruise Line: es gibt keine festen Tischzeiten und auch keine feste Sitzordnung.
Die Spezialitätenrestaurants stehen in meinen Augen nochmals eine Qualitätsstufe darüber. Mir hat der „Cheeseburger in Paradise“ im „Magaritaville“ sehr gut gefallen. Das Restaurant ist das erste der Kette von den Bahamas, das auf einem Kreuzfahrtschiff zu finden ist. Als ich an Bord war, konnte man den Burger noch kostenlos genießen, aber mittlerweile kostet es einen kleinen Aufpreis. Im „O’Sheehan’s“ gab es ein tolles Frühstück nach amerikanischer Art und auch die Burger sind hier klasse – ebenfalls ohne Aufpreis.
Das waren meine Lieblingsrestaurants auf der Norwegian Escape, aber es gibt noch einige mehr. Ich habe selbst nur ein Bruchteil der Restaurants besucht, die aber allesamt sehr leckere Küche geboten haben.
Elischeba: Welche Abendshows können Gäste erwarten?
Florian: Es gibt insgesamt drei Shows auf der Norwegian Escape. Dazu gehören die beiden Musicals „After Midnight“ und „Million Dollar Quartet“ sowie die Dinnershow im 360-Grad-Kabaretttheater „Supper Club“. Norwegian Cruise Line ist beim Entertainment eine der führenden Reedereien der Branche und die Shows auf der Escape sind ein sehr gutes Beispiel dafür.
Das „Million Dollar Quartet“, das die legendäre Aufnahmesession von Elvis Presley und Co. zeigt, ist für mich eine der besten, wenn nicht die beste Show, die es momentan auf See zu sehen gibt. Etwa 80 Minuten dauert das Musical und steht einer Broadway-Inszenierung in nichts nach. Die Shows laufen am Abend zu zwei verschiedenen Zeiten, denn nur so können alle Passagiere einen Platz finden. Normalerweise bin ich kein Freund von Musicals, aber die beiden Shows auf der Escape haben mich begeistert.
Außerdem gab es während unserer Kurzreise jeden Abend einen Auftritt von drei Pianisten im Comedy Club „Headliners“, die mit dem Publikum interagierten, und Livemusik im Atrium sowie in der „5 O’Clock Somewhere Bar“. Es wird also nicht langweilig!
Elischeba: Gibt es eventuell „versteckte Kosten“ auf dem Schiff, die man einplanen sollte?
Florian: Ich mag den Begriff der „verstecken Kosten“ nicht; die Preise werden ja nicht verheimlicht. Aber natürlich kommen in aller Regel noch Kosten zum Reisepreis dazu. Dazu gehören vor allem Getränke, Landausflüge, das Serviceentgeld und Besuche in Spezialitätenrestaurants.
Die Preise sind vor allem für alkoholische Getränke recht hoch – etwa auf dem Niveau eines höherklassigen Hotels – ein Bier oder ein Glas Wein beispielsweise kostet mit Trinkgeld um die 10 Dollar. Für die kurze Tour habe ich mir für knapp 16 Dollar ein Softdrink-Paket gekauft, mit dem ich dann so viele Softdrinks trinken konnte wie ich wollte.
Die Servicepauschale hat Norwegian Cruise Line im letzten Jahr zwei Mal erhöht und kostet mittlerweile 13,50 Dollar pro Person und Tag. Auf alle Getränke und Essen in Aufpreis-Restaurants wird automatisch ein Trinkgeld von 18 Prozent aufgerechnet. Das summiert sich im Laufe einer Kreuzfahrt natürlich, aber man kann jederzeit im Fernseher auf der Kabine oder an der Rezeption seinen Kontostand einsehen.
Elischeba: Das ist doch gut zu wissen. Deine Bilder und Erzählungen wecken in mir die Lust, das Schiff ebenfalls kennenzulernen. Allerdings habe ich zwei kleine Kinder – davon ist eins erst zehn Monate jung. Ist das Schiff auch für junge Familien zu empfehlen?
Florian: Familien gehören sicherlich zu den Zielgruppen von Norwegian Cruise Line. Für Kinder ist die größte Herausforderung bestimmt die Bordsprache Englisch. Insgesamt denke ich aber, dass die Norwegian Escape ein Schiff ist, auf dem sich Kinder wohlfühlen. Es gibt zum Beispiel einen eigenen Poolbereich mit Wasserspielen und Rutschen für Kinder. Man kann seine Kinder aber auch in die Obhut von Betreuern geben, wenn man möchte. Ich habe das selbst natürlich nicht ausprobiert, denke aber, dass es als Familie viel Spaß an Bord macht.
Elischeba: Die XXL Rutschen, die ich auf deinen Fotos sehe, würden meinem Mini Chef sicher auch gefallen. Welche Reisen stehen demnächst bei dir an?
Florian: Konkret habe ich momentan noch nichts geplant, aber ich werde sicher wieder an Bord des ein oder anderen Schiffes gehen. Auch in 2016 versuche ich natürlich wieder, so viele Reisen wie möglich zu unternehmen und davon zu berichten.
Elischeba: Danke dafür, dass du uns von diesem Luxus XXL Kreuzfahrtschiff berichtet hast.
Hier geht es zum travellerblog „Raus aus dem Alltag“ – die Fotos im Artikel gehören Florian Feimann und dürfen nur mit seiner Zustimmung genutzt werden.
Sonstiges: Meinen persönlichen Rückblick aufs Jahr 2015 findet ihr hier – außerdem habe ich hier darüber geschrieben, wie es leichter fällt, Ziele zu erreichen
tolles Schiff – ich würde mich da jedoch nur verlaufen 😉
nicht nur du 😉
Wow, sehr schönes Interview mit meinem Co-Autor Flo. Herzlichen Dank dafür!
Und ich ärgere mich immer noch, dass ich nicht mit auf die Norwegian durfte *snief*
https://travellerblog.eu
Danke, Hubert.
Na, wenn ich mir die Fotos anschaue ärgere ich mich auch 😉 wem von uns hätte das da nicht gefallen?
Cooles Schiff ….
LG Elischeba
wenn man zu solchen Reisen eingeladen wird, muss ich glaub ich auch Blogger werden 🙂
ich mag Kreuzfahrten auch total gerne, war schon beim AIDA Schiff dabei.