Mir persönlich wäre das ja auf Dauer irgendwie ein bisschen zu eng. Ich brauche immer etwas Platz um mich herum und habe auf jeder Reise viel zu viel Gepäck dabei. Frauen eben 🙂
Trotzdem gilt: Reisen mit dem Wohnmobil sind in den letzten Jahren populärer geworden. Viele junge Leute tauschen Rucksack und Zelt gegen ein festes Dach über dem Kopf und touren mit einem Wohnmobil durch die Lande.
Um zu erfahren, was für junge Leute den Reiz an einer Campingreise ausmacht, unterhalte ich mich heute mit Frederik. Er ist mit seinen besten Freunden an der Ostsee getourt.
Elischeba: Lieber Frederik, warum habt ihr euch für einen Wohnmobilurlaub entschieden?
Frederik: Wir sind eine Gruppe von vier besten Freunden und wollten gemeinsam eine Reise an die Ostsee machen. Für uns war klar, dass wir nicht nur in einer Region bleiben werden, sondern so viel wie möglich von der Gegend sehen wollten.
Wir haben in den letzten Jahren schon öfter gemeinsam Reisen unternommen und jedes Mal haben uns das ständige Ein- und Auschecken sowie die oftmals spontane Suche nach einer Unterkunft genervt.
Das Thema, ein Wohnmobil für die Dauer der Reise auszuleihen, kam uns bei einer Reportage im Fernsehen, als es um ein paar Leute ging, die mit einem Camper zu einem Festival gefahren sind. Das sah nach einer Menge Spaß aus.
Elischeba: Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Sind Wohnmobilreisen aber nicht eher etwas für ältere Leute oder Familien?
Frederik (lacht): Das dachten wir auch immer. Letztendlich war uns das aber auch egal. Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, mobil und unabhängig an der Ostsee zu reisen, um uns nicht auf eine bestimmte Region festlegen zu müssen.
Wir haben so einfach das Auto und die Unterkunft miteinander kombiniert. Im Übrigen haben wir einige Wohnmobilreisende in unserem Alter getroffen. Dass nur Rentner und Familien mit einem Wohnmobil verreisen, ist also allem Anschein nach ein Klischee, würde ich mal behaupten.
Elischeba: Warum die Ostsee als Reiseziel und wo hat es euch dort am besten gefallen?
Frederik: Wir wohnen alle vier noch nicht so lange in Berlin und irgendwie hört man hier ständig, dass die Berliner am liebsten an die Ostsee fahren. Ich selbst komme aus dem schönen Schwabenland und für mich war die Ostsee immer nur die Region weit oben im Osten in Mecklenburg-Vorpommern und ich konnte die Begeisterung nicht so ganz verstehen. Ich wurde eines Besseren belehrt.
Ich denke, ich kann für uns alle vier sprechen, am besten hat es uns auf der Insel Rügen gefallen. Wir sind über lange Alleenstraßen zu den berühmten Seebädern Binz, Sellin und Göhren gefahren und später dann auch zum Königstuhl bei Sassnitz. Die Aussicht vom Königsstuhl war für mich eines der Highlights auf der Tour.
Ebenso absolut sehenswert ist die längste Strandpromenade Europas auf Usedom. Spazierengehen ist eigentlich nicht unbedingt die Lieblingsbeschäftigung für uns Jungs (lacht), aber entlang der restaurierten Seebrücken und Villen, entlang der Promenade zwischen Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck, das macht an der frischen Seeluft wirklich Spaß.
Den meisten Spaß auf der Reise hatten wir allerdings auf dem Darß. Das ist eine Halbinsel etwas westlich von Rügen. Wir haben dort unser Wohnmobil auf einem Stellplatz direkt hinter dem Deich parken können und in typisch nordischen Lokalen die eine oder andere einheimische hochprozentige Spezialität genießen dürfen.
Die Strände bei Dierhagen und Ahrenshoop sind übrigens phantastisch. Jeder der hier zu Besuch ist, sollte am Abend den Sonnenuntergang zusammen mit dem beruhigenden Meeresrauschen genießen.
Elischeba: Das sind tolle Tipps. Hast du aus eurer neuen Erfahrung nützliche Hinweise für eine erste Wohnmobilreise?
Frederik: Ja klar. Als Erstes – Wer den Schlafplatz über dem Fahrerhaus bekommt, hat verloren (lacht).
Nein, im Ernst. Es lohnt sich wirklich ein Wohnmobil auszuleihen, selbst wenn es nur für eine Woche ist. Wer generell Camping mag, erwartet dabei jetzt auch nicht den gehobenen Komfort und gerade in der Gruppe ist es ein tolles Erlebnis.
Die Kosten haben wir uns geteilt und im Schnitt nicht mehr bezahlt, als bei Übernachtungen in mehreren Hotels. Wir hatten uns in diesem Fall für die Vermietung mit Campanda entschieden.
Auf den Campingplätzen kann man auch parken, jedoch natürlich nicht kostenlos. Es lohnt sich also einen freien Stellplatz zu suchen. Dafür haben wir die App „mobil life“ genutzt und hin und wieder ein paar Tipps von den Einheimischen bekommen.
Es macht unheimlich viel Spaß abends in geselliger Runde vor oder im Wohnmobil zu sitzen und ein eigenes Bett und ein Dach sind unbezahlbar, wenn es regnet. Wir werden zukünftig definitiv öfter mit einem Camper unterwegs sein. Unser nächstes Ziel wird wohl Südfrankreich werden.
Elischeba: Ich danke dir für das tolle Interview und wünsche euch noch viele weitere aufregende Wohnmobilreisen.
Und hier geht`s zum Blog von Campanda mit vielen weiteren Tipps, Fotos und Rezepten zum Thema Camping und Wohnmobilreisen.
Wer von euch war auch schon mit dem Wohnmobil unterwegs?
Sonnige Grüße von Elischeba
Photo Credits: Frederik und seine drei Kumpels – merci für die Freigabe für dieses nette Interview 🙂
haben wir auch schon überlegt, da Hotels immer teurer werden … aber mit dem Platz, das ist ein Argument …. wir müssten uns schon das Größte nehmen 🙂
Sympathisch das Interview. Wobei man sagen muß, daß eine Gruppe Jungs eher selten mit dem Womo zu sehen sind. Eher junge Pärchen. Seit wir mit dem Schiff unterwegs sind, (ist ja das selbe, nur auf dem Wasser) trifft man öfters junge Männercrews, und auch junge Päärchen mit manchmal abenteuerlichen Schiffen mit richtig wenig Platz. Komischerweise trifft man nie Mädchen-Crews. Warum eigentlich nicht?
Jedenfalls danke, für diesen erfrischenden Post.
Ulli (Smutje Rosa)
„sy-safari.de“
Einer unserer schönsten Urlaube war mit dem WoMo an der polnischen Küste von Swinemünde aus über Rewal/Niechorze, Kolberg, den Wanderdünen von Leba bis nach Danzig und dann weiter in die Mazuren. 6 Wochen jeden Tag Sonnenschein und vollkommene Freiheit bei der Wahl der Route und der Aufenthalte. Wir waren zwar als Familie unterwegs, aber haben nicht erkennen können, das es den typischen WoMo-Urlauber gibt. Allenfalls könnte man feststellen, dass mit zunehmendem Lebensalter die Größe des Wohnmobils wächst. Vielleicht liegt das aber auch nur an der Tatsache, dass der Kostenfaktor „Kinder“ später nicht mehr so ins Gewicht fällt.
https://hoteldelmar.de
Rügen ist einfach die schönste Insel! Ich arbeite dort über Meinsaisonjob und in der freien Zeit die Natur genießen und zu entspannen ist einfach herrlich!
WoMos sind zwar nicht so mein Fall, aber ich kann auch günstige Ferienwohnungen empfehlen, denn es muss nicht immer das teure Hotel sein.
Obwohl so ein eigenes Dach und einen individuellen Stellplatz sind auch genial! 😉
Toller Artikel und schöne Bilder. Da bekommt man gleich wieder Lust ins WoMo zu steigen und wieder auf Tour zu gehen.
„ferienwohnung-droese-fehmarn.de“