„Hoch hinaus“ heißt es für Stefanie Dehler, wenn sie bestens gelaunt in den Tag startet. Heute erzählt mir die Power Frau wieso Bergsteigen glücklich macht und gibt praktische Tipps für das gesunde Hobby.
Elischeba: Liebe Stefanie, wie bist du zum Wandern gekommen?
Stefanie: Schwer zu sagen, wie das gekommen ist. Einer der Auslöser war sicher das Jahr, das ich auf Reisen war und währenddessen ich vor allem in Neuseeland sehr viel gewandert bin.
Als Kind haben mir Wanderungen schon gefallen, aber als Teenager hat man dann halt andere Interessen. Irgendwann hatte ich aber wieder Lust zum Wandern, ging auf tolle Tages- und Mehrtageswanderungen, in der Eifel genauso wie in Peru, und seit ich in Bayern wohne, locken richtig schöne Berge ja direkt vor der Haustür, jederzeit.
Und von jedem Berggipfel sieht man so viele andere Gipfel, auf denen man noch nicht war…
Elischeba: Wieso macht Wandern glücklich?
Stefanie: Draußen sein, frische Luft, Ruhe, ein paar andere Wanderer, die in den Bergen halt auch glücklich sind, Bewegung, tolle Aussichten vom Gipfel, Sonnenaufgänge und Alpenglühen, das Erreichen eines Ziels, gemeinsame Erlebnisse oder mal Zeit nur für sich, Steinböcke beobachten, eigene Grenzen überwinden, oder einfach Kuchen & Weißbier in einer Berghütte – es gibt unendlich viele Gründe, warum wandern glücklich macht.
Elischeba: Wo bist du die letzten Jahre denn schon überall gewandert?
Stefanie: Seit ich vor drei Jahren nach München gezogen bin, geht es meist auf die Münchner Hausberge, also rund um den Tegernsee, in den Chiemgau, den Isarwinkel oder rund um Garmisch zum Beispiel. Wenn mehr Zeit ist, sind Österreich, Südtirol oder der Gardasee für mehrtägige Bergtouren gut erreichbar.
Und Highlights im Jahr sind natürlich die Wanderungen auf Fernreisen, zum Beispiel in Nepal, Kanada, Peru, Norwegen uvm. Und wie schon gesagt Neuseeland!
Elischeba: Was empfiehlst du Einsteigern?
Stefanie: Kurze Wanderungen, mit guter Beschilderung, nicht zu viele Höhenmeter, gute eingelaufene Schuhe und eine Route mit Einkehrmöglichkeiten, damit kommt man bestimmt schnell auf den Geschmack. Und ehrlich gesagt, möglichst bei schönem Wetter mit dem Wandern anfangen. Bei Regen und Kälte kann man schon auch raus, aber mit Sonne macht es doch doppelt so viel Spaß.
Elischeba: Was sollte man vorher bedenken, wenn man das erste Mal einen Wanderurlaub plant?
Stefanie: Man sollte sich vorher überlegen, ob man von einem festen Punkt aus Tagestouren unternimmt oder immer weiter zieht, Gepäck – vielleicht sogar ein Zelt etc – selber trägt, wo man Wasser bekommt bzw wie viel man mitschleppen muss.
Ob man einen Guide oder Bergführer braucht. Man sollte sich auf schlechtes Wetter einstellen, sowohl innerlich als hinsichtlich der Ausrüstung. Und genug Akkus für die Kamera dabei haben, denn die kann man in der Natur nicht unbedingt überall aufladen.
Elischeba: Wie kann man sich auf den Trip am besten vorbereiten?
Stefanie: Vorher wandern und dadurch fit sein, das halte ich für sinnvoll, damit man sich den Urlaub nicht mit Blasen oder Muskelkater verdirbt. Kleidung und den restlichen Teil der Ausrüstung testen.
Und: oft mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, das macht zum einen fit und man gewöhnt sich dabei schon mal daran, in schlechtem Wetter unterwegs zu sein… Zur Vorbereitung hilft es natürlich auch, Wanderberichte in Büchern oder Blogs zu lesen, für die Vorfreude.
Elischeba: Wo wir gerade bei der Vorfreude sind … welche Touren sind für Profis besonders reizvoll?
Stefanie: Das ist wohl bei jedem verschieden, die einen wollen immer höhere Berge besteigen, andere in bestimmten Ländern mal unterwegs sein, die einen machen lieber Tagestouren, die anderen lange Touren mit Hüttenübernachtungen oder Zelt.
Für mich sind Tagestouren in den Münchner Hausbergen noch immer reizvoll, weil ich noch lange nicht alle kenne, aber ich möchte auch noch mal in den Himalaya, nach Patagonien, ins Karakorum Gebirge, noch mal in die Rocky Mountains, nach Indonesien und Äthiopien, auf den Mont Blanc, den Großglockner usw usw.
Elischeba: Winterurlaub oder Sommertrips – welche sind die Vor- und Nachteile?
Stefanie: Im Sommer ist es so viel länger hell, deswegen kann man längere und anspruchsvollere Touren unternehmen. Außerdem besteht, jedenfalls in den meisten Wandergebieten, keine Lawinengefahr!
Mir ist der Sommer jedenfalls sehr viel lieber, aber der Winter hat auch schöne Momente und draußen unterwegs sein, ist immer besser als in der Wohnung und in der Stadt hocken.
Elischeba: Wie sieht dein Tagesablauf in der Regel aus, wenn du als erfahrene Wanderin unterwegs bist?
Stefanie: Meistens packe ich am Vorabend schon die wichtigsten Sachen in den Rucksack. Der Wecker klingelt meistens viel zu früh, aber früh aufstehen lohnt sich, um Stau auf der Autobahn zu vermeiden und genug Zeit für eine Tour zu haben. Brote schmieren, Wasserflaschen füllen, Mitwanderer einsammeln und dann so schnell das Auto fährt zum Wanderparkplatz.
Wandern, am Gipfel Brote essen, die umliegenden Gipfel bestimmen, auf einer Hütte ein Bier trinken und das Gesicht in die Sonne halten. Dann gehts nach Hause, erst mal schön in die Badewanne und danach aufs Sofa zum Tatort. Und manchmal schreibe ich dann auch gleichzeitig einen Bericht der Tour für mein Blog.
Elischeba: Sicher freust du dich bereits auf die nächste Tour. Wo geht es hin?
Stefanie: Jede Wanderung ist vom Wetter, von den Begleitern, der eigenen Form uvm abhängig, deswegen sind viele Planungen spontan: aber ich habe hier eine Liste mit meinen 14 Wunschwanderungen für 2014 geschrieben.
Dankeschön für das nette Interview – die Fotos wurden von Stefanie Dehler gestellt.
Für meinen Urlaub in Schenna im Meraner Land in Südtirol letztes Jahr habe ich mir auch vorgenommen viel zu wandern. Nach dem ersten Tag hatte ich allerdings schon so einen Muskelkater, dass ich erstmal zwei Tage Pause machen musste 😀
„schennaresort.com“
Cooler Artikel, danke für die Infos!
Vielen Dank für diesen informativen Beitrag zum Thema Bergsteigen. Es ist wichtig, dass man beim Bergsteigen oder Bergwandern auf die richtige Ausrüstung achtet. Insbesondere finde ich den Tipp gut, dass Anfänger auf Beschilderungen achten sollten, damit sie sich nicht verirren. Im Internet bin ich auf eine Seite gestoßen, die Bergschuhanpassungen anbietet:
„sportblachfelder.at“