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Urlaub mit Hund – Interview mit Bloggerin Martina

Immer wieder erzählen mir Freunde und Bekannte recht traurig, wie schwer es ihnen fällt, ihren Hund während des Urlaubs abzugeben. Wie sie den Liebling vermissen. Und wie teuer gute Hundehotels sind. Aber muss das denn sein? Heute bin ich mit Martina Züngel-Hein aus Wöllstadt im Gespräch – sie reist leidenschaftlich gern. Und ja – MIT ihren Vierbeinern.

Elischeba: Liebe Martina, berichte uns doch mal etwas von deinen Hunden Dayo und Suri.

Martina: Dayo und Suri sind zwei fast sechs Jahre alte Rhodesian Ridgebacks. Das sind südafrikanische Lauf- und Jagdhunde, die auch oft als Löwenjäger bezeichnet werden, weil sie früher tatsächlich zur Löwenjagd eingesetzt wurden und daher als besonders mutig gelten.

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Dayo haben wir als Welpen mit neun Wochen zu uns nach Hause geholt. Er ist extrem liebenswert und hat einen ganz wunderbaren Charakter. Er steht allerdings furchtbar gerne im Mittelpunkt und erwartet, dass er für alles und jedes belohnt wird … mit einem Leckerchen natürlich!

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Suri haben wir als zweijährige kastrierte Hündin über „Rhodesian Ridgeback in Not“ gefunden. Sie galt als schwierig im Umgang mit Kindern und Männern. Außerdem ist sie eine extrem talentierte Jägerin (bis heute), die – einmal von der Leine – diese Freiheit gerne über Gebühr ausnutzt. An ihrer Gesichtsmimik lässt sich deutlich erkennen, in welcher Stimmung sie ist … von damenhaft vornehm bis hin zu zickig genervt. Sie hat Dayo voll im Griff, und er fällt jedes Mal aufs Neue auf Ihre Manöver herein, was zur Folge hat, dass der Platz, den er sich für ein Nickerchen ausgesucht hat, meist kurze Zeit später von Suri besetzt ist.

Elischeba: Wie ist es dazu gekommen, dass du regelmäßig mit deinen Hunden zusammen auf Tour gehst?

Martina: Ich persönlich bin schon immer eine „Reisetante“ und furchtbar gerne unterwegs. Für fast alles im Leben gibt es eine passende Zeit. Ich hatte Zeiten, wo ich einfach mal einen Abenteuerurlaub zu Pferd und zu Fuß in den USA unternommen habe oder auf einer Working Ranch in Arizona den „City Slicker“ gegeben habe.

Seit einem Jahrzehnt stehen für mich (und auch für meinen Mann) Rhodesian Ridgebacks im Mittelpunkt. Aufs Reisen möchte ich natürlich trotzdem nicht verzichten. Also müssen die Urlaubsträume an die Umstände angepasst werden … und Dayo und Suri sind von Anfang an mit uns unterwegs gewesen. In Restaurants, auf Märkten und Wanderungen und eben auch im Urlaub …

Elischeba: Du bist am liebsten mit dem Auto unterwegs. Wieso klappt das besser als mit dem Flieger oder der Bahn?

Martina: Ja, das Auto ist einfach die einfachste und bequemste Methode, um sich mit einem Mann … 😉 … und zwei Hunden fortzubewegen. Flugzeug kommt gar nicht in Frage, weil ich Dayo und Suri niemals diesem Stress aussetzen würde, stundenlang in einer Flugkiste in unbekannter Umgebung und ohne Frauchen zu verbringen.

Es gäbe da natürlich auch Ausnahmen: Falls ich irgendwann einmal ausreichend Geld und Zeit haben sollte, um ein halbes Jahr durch die USA zu reisen, dann würde ich auch die beiden Fellnasen mitnehmen wollen! Der Zug kommt in der Regel auch nicht in Frage, weil sie dort Maulkörbe tragen müssten.

Außerdem kosten Zugtickets für Hunde so viel wie auch für Kinder. Kinder bekommen aber einen Sitzplatz – Hunde bekommen keinen Platz! Es bleibt also nur das Auto. Und ins Auto passt natürlich auch alles, was die Hund auf Reisen so brauchen, denn das kann durchaus mal etwas mehr als bei den dazugehörigen Zweibeinern sein.

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Elischeba: Muss man sonst noch etwas beachten, wenn man mit Hund reist? Müssen die Vierbeiner besonders gut erzogen sein?

Martina: Meine persönliche Meinung ist natürlich, dass viele Dinge einfacher sind, wenn Hunde gut erzogen sind – egal, ob es sich dabei um kleine oder große Vierbeiner handelt.

In der Regel sind große Hunde besser erzogen als die Kleinen, denn es gibt immer mehr Ärger, wenn ein großer Hund mal einen Fehltritt begeht. Und ein großer Hund ist auch generell immer Schuld – egal, was passiert und was der Auslöser für negatives Verhalten war. Außerdem ist es natürlich viel bequemer, wenn der Hund (fast immer) hört und sich für Nicht-Hundebesitzer wohlerzogen verhält. Wir haben mit Dayo und Suri viele Hundekurse besucht, und Dayo hat sogar mit knapp zwei Jahren die Begleithundeprüfung bestanden.

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Elischeba: Mit welchen Hunden ist reisen einfacher? Spielt auch die Größe eine Rolle?

Martina: Für mich selbst spielt die Größe der Hunde natürlich keine Rolle. Aber für die Umwelt umso mehr. In manchen Hotels kommen wir gar nicht unter, weil es eine Größenbeschränkung gibt oder weil nur ein Hund erlaubt ist. Es ist natürlich einfacher, wenn man einen Dackel hat … es hört sich jetzt blöd an, aber: Ein Dackel passt auch in eine Hundetragetasche, die man auf den Schoß nehmen kann. Ein Rhodesian Ridgeback mag zwar glauben, dass er auf meinen Schoss passt, aber das entspricht leider nicht so ganz der Wahrheit … 😉

Elischeba: Wo findest du die Adressen von hundefreundlichen Hotels?

Martina: Wenn feststeht, wohin es geht, recherchiere ich erst einmal im Internet, was es so alles für Unterkünfte gibt, die mir gefallen. Dann schaue ich auf deren Websites nach, ob überhaupt Hunde erlaubt sind und was sie kosten. In der Regel rufe ich zur Reservierung dann direkt im Wunschhotel an.

Meistens kriege ich schon am Telefon raus, ob das Hotel wirklich hundefreundlich ist oder ob man Hunde nur notgedrungen aufnimmt und sich das auch richtig teuer bezahlen lässt. Ein Hotel, das mir schon bei der Reservierung sagt, dass der Hund aber nur durch die öffentlichen Hotelräume laufen darf, um auf das Zimmer gebracht zu werden, scheidet direkt aus. Wenn Hunde nicht mit in das Hotelrestaurant dürfen, habe ich aber Verständnis dafür. Aber Dayo und Suri sind es auch daran gewöhnt, in fremden Zimmern alleine zu bleiben und dabei nichts anzustellen!

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Elischeba: Gibt es deiner Meinung nach genug Hotelauswahl für Gäste mit Hunden?

Martina: In den letzten Jahren haben viele Hotels und Hotelgruppen die Zielgruppe Hundebesitzer „entdeckt“ und es werden immer mehr. Das ist an sich sehr schön, und es gibt viele, wirklich tolle Angeboten. Aber dieser Trend treibt manchmal auch seltsame Blüten: So macht die ein oder andere Hotelgruppe in Großstädten oftmals PR mit besonderen Arrangements für den Reisenden mit Vierbeiner.

Dabei schlägt die Übernachtung eines Hundes im Zimmer von Frauchen und Herrchen oftmals mit 20 Euro und mehr zu Buche. Pro Hund! Hinterher stellt sich dann heraus, dass das Angebot nur für Hunde bis 30 cm Größe gilt und auch nur zeitlich eingeschränkt buchbar ist. Generell bin ich jedoch der Meinung, dass es fast überall – zumindest in Deutschland – die passende Unterkunft für Mensch und Hund gibt. Man muss halt nur ein bisschen suchen 😉

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Elischeba: Wenn du ein Hotel für Gäste mit ihren Hunden eröffnen würdest, was würdest du anders machen? Was würdest du als Highlight anbieten?

Martina: Ach, das ist eine schwere Frage. Ich würde aber nie ein Hotel eröffnen wollen, das nur Gäste mit Hunden beherbergt. Ich war einmal in einem reinen Hundehotel – nur Gäste mit Hunden – furchtbar – 😉 – das kann auch ganz schön unentspannt sein, weil man ja dauernd aufpassen muss, ob nicht gleich der nächste Hund um die Ecke geschossen kommt

In meinem Hotel würden Gäste mit Hunden ein Willkommenspäckchen erhalten, das eine Liste mit wissenswerten Informationen rund um das Gassigehen vor Ort beinhaltet (Hundewiesen, Spaziergänge, Leinenpflicht etc.) sowie Adressen von Tierarzt, Tierklinik und Hundefachgeschäft.

Darüber hinaus gehören zum Willkommensgruß auch Kottütchen und ein paar Leckerlis. Das Zimmer würde ich mit einer Hundedecke und Fressnäpfen ausstatten und dort auch einen schriftlichen Hinweis platzieren, was zu tun ist, wenn mal ein Malheur auf dem Zimmer passiert ist (das kann ja passieren und dann ist es schön, wenn man weiß, an wen man sich wenden kann oder wo man „Notfall-Putzzeug“ bekommt). Außerdem würde ich nicht mehr als 10 Euro Zuschlag pro Nacht berechnen (auch wenn der Gast mit zwei Hunden anreist).

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Hinweis: Dieses Foto wurde von Magdalena Stockschläder erstellt

Elischeba: Wie ist deine Erfahrung mit Urlaubern, die keine Hunde haben? Schnell genervt oder eher begeistert?

Martina: Ich persönlich habe bisher noch nie wirklich schlechte Erfahrungen mit Urlaubern oder Hotelgästen, die keine Hunde haben, gemacht. Obwohl der Rhodesian Ridgeback an sich (leider) ein Modehund geworden ist, ist er dennoch nicht so oft zu sehen.

Daher sind die meisten Nicht-Hundebesitzer immer ganz hingerissen, von Dayo und Suri – weil sie so wohlerzogen und lieb sind, weil sie so ruhig sind (Ridgebacks bellen kaum) und natürlich weil sie aufgrund ihres Körperbaus sehr elegant und königlich daher kommen.

Ich gehöre außerdem zu den Hundebesitzern, die nicht dauernd „der will nur spielen“ oder „der tut nix“ sagen. In der Stadt sind die beiden sowieso immer an der Leine. Aber auch bei Spaziergängen gehen die beiden „am Fuß“ neben mir und dürfen nicht einfach auf fremde Menschen, Kinder, Jogger oder Fahrradfahrer zulaufen. Das hilft natürlich. Meistens bin ich es eigentlich, die genervt ist, wenn dauernd einer sagt: „Die sind aber schön, darf ich die mal anfassen?“

Elischeba: Ohhhh dann wärst du von meinem Söhnchen und mir aber auch genervt 😉 Welche Hundereisen stehen bei dir im Jahr 2014 an?

Martina: Für 2014 habe ich mir vorgenommen, mindestens einmal im Monat einen „größeren“ Ausflug in einem Radius von 200 bis 250 Kilometern rund um Frankfurt zu machen … im Januar ging es dabei auf zwei Burgen in den Odenwald.

Mein Wunsch für den Sommer ist eine Reise nach England oder Schottland und dabei vielleicht auch die ein oder andere Übernachtung in einem richtig tollen Schloss (Downton Abbey lässt grüßen 😉 ) Falls das nicht klappen sollte, geht es entweder nach Schleswig-Holstein (mein Favorit) oder nach Bayern bzw. Österreich (Favoriten meines Mannes) – natürlich mit Dayo und Suri!

Elischeba: Oh ich bin auch total Downton Abbey süchtig 🙂 ich danke dir ganz herzlich für das nette Inteview und DU LIEBER LESER kannst HIER mehr von der tollen Martina erfahren.

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4 Kommentare zu Urlaub mit Hund – Interview mit Bloggerin Martina

  1. das sind aber schöne Hunde – tolles Interview!

  2. Super Beitrag. Tolles Interview und wunderschöne Bilder. Danke!

    Jakob Gralinski

    http://ab-in-das-ferienhaus.de/urlaub-mit-hund/

  3. Tolles Interview und super schöne Fotos!

  4. Die Erfahrungen in Sachen „Hotel mit Hund“ habe ich auch schon gemacht. Erst wird gesagt, dass der Hund x Euro zusätzlich kostet und dann bekommt man zu hören, dass das nur für Hunde bis 30 cm Höhe buchbar ist 🙁 …meine liegen bei ca. 60cm Höhe. Ich habe auch schon zu hören bekommen, dass ich nur einen Hund in ein Hotelzimmer mitnehmen darf. Dann habe ich gefragt, ob ich für den anderen nun ein 2. Zimmer buchen soll und bekam die Antwort „Ja, das müssten sie dann“…da greift man sich dennoch echt an den Kopf. Wir sind demnächst desbhalb im Wohnmobil unterwegs 🙂

    „hund-und-reise.de“

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